25.03.2012 von Benji
Es geht weiter mit den Abenteuern von Hergés Comicfiguren „Tim und Struppi“. Nachdem wir vor einigen Wochen bereits die erste Verfilmung „Tim und das Geheimnis um das Goldene Vlies“ unter die Lupe genommen haben, beschäftigen wir uns heute mit dem zweiten Teil, der 1964 in die Kinos kam. In „Tim und die blauen Orangen“ treffen wir wieder auf kultige Figuren, politische Themen und fremde Kulturen. Diesmal zieht es den kleinen Foxterrier Struppi und sein Herrchen in das temperamentvolle Spanien, wo eine geheimnisvolle Organisation den genialen Wissenschaftler Zalamea entführt hat ...
Die große Stunde von Professor Bienlein ist gekommen. Mit seinem neuesten Buch hat es der kauzige Wissenschaftler endlich in die Öffentlichkeit geschafft. Dabei geht es um nicht weniger als die Rettung der Menschheit durch die Bekämpfung des Hungers. Bienlein hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, auf dieses Problem sehr energisch hinzuweisen. Wenige Wochen nach einem Fernsehauftritt flattert Post in sein Haus. In einem mysteriösen Paket des spanischen Wissenschaftlers Zalamea befindet sich eine seltsame blaue Orange. Bienlein erkennt sofort, was es damit auf sich hat. Diese Orange ist genetisch verändert, damit sie in trockenen Gegenden wie Wüsten wachsen und gedeihen kann. Der Anpassungsprozess hat dabei scheinbar zu einer Färbung geführt - in der Wissenschaft ist das nicht unüblich.
Die Freude über die wissenschaftliche Neuheit währt nicht lange. Bereits in der folgenden Nacht wird in der Villa des Professors eingebrochen. Die Diebe haben es auf die blaue Orange abgesehen und kommen leider auch noch davon. Als sich Bienlein daraufhin mit dem kauzigen Haddock sowie Tim und Struppi auf den Weg nach Spanien machen, erleben sie eine Überraschung. Zalamea scheint vor einigen Tagen entführt worden zu sein. Haben es die Entführer etwa auf das Geheimnis der wichtigen Erfindung abgesehen?
Wie schon im Vorgänger haben es die französischen Filmmacher verstanden, den Kern der berühmten Comicreihe wiederzugeben. Das Geheimnis hinter den blauen Orangen hat natürlich erstaunlich weltpolitische Züge und während der Reise durch das südländische Spanien wird nicht selten auf das feurige Temperament im Lande eingegangen. Es ist diese interessante Reife in den Geschichten von Tim und Struppi, warum die Comics bereits zum Riesenerfolg wurden. Nebenbei sind die Charaktere aus der Feder von Hergé mal wieder blendend eingefangen worden. Wie also schon in der ersten Verfilmung von 1961 lohnt sich für Fans auch dieser zweite Film.
Abstriche gibt es in diesem Teil leider bei der Bildqualität. Auch wenn „Tim und die blauen Orangen“ auf Blu-Ray erscheint, darf man nach fast 50 Jahren keine Wunder erwarten. Die überraschende Qualität des Vorgängers konnte scheinbar nicht gehalten werden, weswegen dieses Release durch störendes Bildknistern auffällt. Auch der Sound klingt etwas stumpf. Lichtblick sind die Farben, die meist sehr stark über den Bildschirm kommen und damit trotz Realverfilmung das passende Comic-Feeling bringen.
Auch wenn das Alter seinen Tribut zollt, können Tim und Struppi auch in dieser Verfilmung noch überzeugen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene werden mit diesem Abenteuer ihren Spaß haben und nebenbei können die Geschichten gewohnt lehrreich sein.
Cover & Bilder © Tiberius Film



Kommentare[X]