07.04.2012 von DeWerni
Capitao Nascimento (Wagner Moura) ist Teil des brasilianischen Sondereinsatzkommandos BOPE in Rio de Janeiro. Dort kämpft er an der Schulter einiger anderer Soldaten für die Gerechtigkeit und gegen die um sich greifende Gewalt. Im Zentrum stehen dabei immer wieder die drei Parteien Rios, die sich einen unerbittlichen Kampf auf den Straßen und sogar im Knast leisten. So kommt es dann auch wieder einmal zu einem Gefangenenaufstand, den der unter der Führung Nascimentos stehende Captain André Matias (André Ramiro) dazu nutzt, einige hochrangige Drogenhändler und sonstige Kleinkriminelle ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Schlecht für die Truppe ist nur, dass sich zur Vermittlung gerade der ungemütliche Menschenrechtler Diogo Fraga (Irandhir Santos) im Gefängnis befindet.
Nach dem Massaker lässt dieser nichts unversucht, die Truppe für ihre Taten zu verspotten und öffentlich an den Pranger zu stellen. Aus diesem Grund ist Nascimento leider für die örtliche Polizei nicht mehr tregbar. Da er aber hohes Ansehen in der Öffentlichkeit genießt, wird er nicht entlassen, sondern zum Chef der Einheit befördert, was ihn von der täglichen Arbeit auf der Straße abhält. Nichtsdestotrotz und gerade weil er nun einen abstrakteren Blick auf die Sachen hat, stellt er fest, dass sich die Sache im Hintergrund des eigentlichen Geschehens auch nicht anders verhält. Nur wird schnell klar, dass er sich nun nicht mehr mit den Kriminellen und ihren Waffen auf der Straße rumschlagen muss. Nein, die Gegner kommen nun aus den eigenen Reihen. Zunächst hat er mit seiner Truppe noch einige Erfolge auf der Straße. Nur nachdem einige Gruppen auf den Straßen kein Geld mehr haben, um korrupte Cops wie Russo (Sandro Rocha) zu bezahlen, wird der ganze Sumpf sichtbar. Während die Polizei ihre Geschäfte nun auf andere Art und Weise in den Favelas macht und sich an den Ärmsten der Armen bedient, decken Politiker wie Fortunato (André Mattos) auch noch deren Rücken und lassen sich von den unwissenden Einwohnern feiern. Doch Nascimento kann sich mit den Tatsachen nicht arrangieren und beschließt weiterhin, den Kampf gegen die Korruption und ihre Hintermänner in Rio de Janeiro aufzunehmen …
Wird es Nascimento wenigstens teilweise gelingen, den Sumpf der Korruption etwas zu lichten? Welche Entdeckungen wird er bei seinem Kampf noch machen? Welche Maßnahmen werden notwendig sein, um auch die Politiker von seiner Moralvorstellung zu überzeugen?
An dieser Stelle möchte ich zunächst darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Werk bereits um eine Fortsetzung handelt, was ungewöhnlicherweise dem Titel nicht zu entnehmen ist. Aus technischer Sicht gibt es nicht viel zu meckern. Die Nahaufnahmen können überzeugen, die entfernteren Ansichten nicht ganz so, sie gehen aber trotzdem in Ordnung. Zudem kommt das Bild in einer ordentlichen Schärfe daher, was auch für einen guten Detailreichtum sorgt. Bildkorn ist im ganzen Film zu erkennen, dies unterstützt allerdings die Atmosphäre des Films sehr gut und ist passend. Einzig der Kontrast ist teils etwas störend, da er einfach zu steil gewählt wurde und so einige dunklere Bereiche überstrahlt werden. Die Farben sind etwas blass aber authentisch. Der Ton kommt mit ordentlichem Dampf aus den Boxen, die Effekte wurden gut eingesetzt. Trotzdem fehlt es an einigen Bereichen am Feintuning, wie zum Beispiel die etwas übersteuerten Stimmen und die teilweise zu lauten Effekte. Das Ganze ist aber Meckern auf hohem Niveau. Für eine solche Produktion geht die technische Realisierung in Ordnung. Man darf an dieser Stelle halt kein hochqualitatives, millionenschweres Projekt erwarten.
Cover & Bilder © Universum Film GmbH





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