03.12.2025 von 2-PL4Y3R5
Carnival of Sins stand auf unserer Wunschliste, weil es uns vom Spielprinzip an King of 12 erinnerte, das wir liebten, aber zusätzlich mit verschieden-seitigen Würfeln daherkommt. Würfel-Vielfalt macht alles besser, dachten wir uns. Außerdem sieht Carnival of Sins schon mega schick aus, mit seinen goldenen Highlights auf schwarzen Karten. Und für unter 20 EUR kann man ja heutzutage nichts falsch machen. Oder doch? Wir haben das (taktische) Partyspiel mal auf Herz, Nieren und Lachmuskeln geprüft und verraten euch gerne, was wir von Carnival of Sins halten.
Das Material und die Vorbereitung
Heutzutage muss man herausstechen, um in der Brettspielwelt erfolgreich zu sein. Das macht Carnival of Sins auf jeden Fall schon mal richtig gut. Der Artstyle ist durchdacht und auffällig; und er beginnt bereits bei der Spieleschachtel: wirklich alles ist in gold-weiß auf schwarzem Untergrund gehalten: Karten, Würfel, die Regel, der Wertungsblock und ja, auch die Spielschachtel. Cool ist auch das praktische Einschub-Design der Schachtel. Wer sich wundert, wie man den Schuber herauszieht, weil eine Griffmulde fehlt: auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Ausschnitt; drücken!
Schauen wir uns nun den Spielaufbau an. Er dauert keine 30 Sekunden. Jeder Spieler nimmt sich ein Set aus 7 identischen Karten. Die Sets erkennt ihr an den unterschiedlichen Kartenrücken. Jeder der sieben Karten repräsentiert eine der 7 Sünden. Im Spielverlauf triggern gespielte Karten verschiedene Aktionen. Einer der Spieler erhält zusätzlich noch die Teufelskarte, quasi den Startspielermarker.
Bereitgelegt werden müssen die sieben Würfel und der Wertungsblock, der zwischen den Spielrunden, also nicht erst am Spielende benötigt wird.
Das Spielziel
Nach jeder Runde werden Punkte aufgeschrieben und der Spieler mit den meisten Punkte am Spielende gewinnt. Wie bekommt man Punkte? Durch das Ausspielen von Karten zum richtigen Zeitpunkt. Denn wie gut eine Karte in einer Spielsituation funktioniert, also wie viele Punkte sie einbringt hängt von vielen Faktoren ab: den Würfel-Augenzahlen der geworfenen Würfel, ihrer Position, und vor allem auch welche Karten andere Spieler zuvor gespielt haben oder danach spielen werden.
Der Spielablauf
Carnival of Sins wird über 7 Runden gespielt. Jede Runde startet mit dem Würfelwurf: der Startspieler – der Spieler mit der Teufelskarte – würfelt alle sieben Würfel. Und zwar gut gemischt in die Tischmitte; das ist wichtig, da sogar die Position der Würfel im Spielverlauf relevant sein kann. Also auf keinen Fall die Würfel bewegen. Das ist einigen Mitspielern sehr schwergefallen, ich sage nur: Würfel-Sortier-Reflexe bitte unterdrücken.
Der nächste Schritt ist die Auswahl einer Karte: jeder Spieler wählt eine seiner verbleibenden Handkarten und legt sie verdeckt vor sich. Haben dies alle getan, werden die Karten beginnend beim Startspieler aufgedeckt und die entsprechende Aktion ausgeführt. Die meisten Aktionen erlauben es schwarze Würfel zu nehmen, die dann auf die gespielte Karte platziert werden. Und meistens entspricht die Augenzahl des genommenen Würfels am Rundenende den Siegpunkten, die man bekommt. Die sieben verschiedenen Aktionen haben aber alle ihre eigenen Nuancen und sorgen für jede Menge unvorhersehbare Ereignisse:
- Gier: Nimm zwei Würfel desselben Wertes aus der Tischmitte.
- Völlerei: Nimm den Würfel mit der höchsten Augenzahl aus der Tischmitte.
- Neid: Du bekommst dieselben Punkte wie der Startspieler.
- Wollust: Nimm je einen Würfel mit gerader und ungerader Augenzahl (einer davon darf von einem Mitspieler genommen werden).
- Stolz: Nimm am Rundenende alle übrigen Würfel von der Tischmitte und erhalte die Teufelskarte.
- Faulheit: Nimm den Würfel, der dir am nächsten liegt.
- Zorn: Nimm einen beliebigen Würfel (Tisch oder Mitspieler) und werfe ihn neu. Er bleibt dort, wo er ist. Man darf aber versuchen andere Würfel „umzuwerfen“. Fällt ein Würfel vom Tisch, gibt’s Punktabzug!
Je nachdem in welcher Reihenfolge diese Karten aufgedeckt werden, ergeben sich ganz unterschiedliche Spielsituationen. Gerade in großer Spielerzahl entfaltet sich ein höllisches Chaos. Im positiven Sinne.
Nachdem alle Karten abgehandelt wurden, erfolgt die Wertung. Punkte bekommen die Spieler für die Augenzahlen der Würfel, die sie genommen haben. Das können 0 (Zorn und Wollust eines Mitspielers) bis 2 (Wollust und Gier) Würfel sein. Der Spieler, der die niedrigsten Punkte bekommen würde, erhält den weißen Würfel als Trost, bekommt also die Augenzahl des weißen Würfels als Punkte obendrauf. Die finalen Punkte eines jeden Spielers werden dann auf den Wertungsblock in der Spalte für die aktuelle Runde notiert.
In der letzten Phase einer Spielrunde wird geschaut, wer die Teufelskarte erhält und in der kommenden Runde Startspieler wird. Die Teufelskarte erhält immer der letzte Spieler in Zugreihenfolge, der Stolz gespielt hat. Wurde Stolz von keinem Mitspieler gespielt, muss der Spieler mit den wenigsten Punkten in der aktuellen Runde starten. Bei Unentschieden erhält der Spieler, der in der aktuellen Runde als letzter dran war, die Teufelskarte.
Nun startet die nächste Runde. Die gespielten Karten bleiben auf dem Tisch und man hat nun eine Karte weniger zur Verfügung. Gerade in den letzten Runden wird es immer leichter zu antizipieren, wer welche Karte spielen wird. Wenn man denn aufgepasst hat. Am Ende der siebten Runde werden alle Punkte aufaddiert. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Spielmaterial
- 7 Würfel (6 schwarze: d4, d6, d8, d10, d12, d20; 1 weißer d6)
- 35 Sünden-Karten (7 pro Spieler)
- 1 Teufel-Karte
- 5 Hilfe-Karten
- Wertungsblock
- 1 Regel
Cover & Bilder © Cover: Tranjis Games / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de






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