15.09.2024 von 2-PL4Y3R5
Nach knapp 10 Jahren geht es zurück nach Istanbul. Diesmal mit Karten, Blatt und Stift ausgerüstet. Istanbul selbst hat sich in den 10 Jahren kaum verändert. Der Trubel auf dem Markt, die Edelsteinhändler, die Kaffeerösterei von damals hat auch noch geöffnet. Und der Sultanspalast ist prächtiger denn je.
Das Material und die Vorbereitung
Istanbul: Choose and Write kommt mit einem Block, Bleistiften und Karten. Das war es schon. Mehr braucht es aber auch nicht. Denn bei Istanbul: Choose and Write handelt es sich um ein Flip and Write Spiel, das sich selbst als Choose and Write bezeichnet. Denn es liegen immer zwei Aktionskarten offen aus und zusätzlich hat man eine Aktionskarte verdeckt auf der Hand – eine dieser drei Aktionsmöglichkeiten wählt man im eigenen Spielerzug aus und zeichnet das dann entsprechend auf seinem Blatt ab. Vorbereitet ist Istanbul: Choose and Write relativ schnell. Es gibt fünf Kartendecks, die separat gemischt werden müssen.
Die Rubinkarten (weißer Kartenrücken) zeigen jeweils Kosten für Rubine. Vier werden offen ausgelegt. Bei ein oder zwei Spielern werden dann unter jede der ausliegenden Karten eine weitere geschoben, sodass von der zweiten Karte nur eine einzelne Ressource sichtbar ist. Das erhöht die Kosten für den entsprechenden Rubin von vier bestimmten Ressourcen auf fünf bestimmte Ressourcen. Unter die Karten werden die beiden Karten Sultanspalast ausgelegt, sodass jedes Kartenpaar einer Aktion (A-D) zugewiesen ist.
Von den Ortskarten (roter Kartenrücken) werden zwei offen ausgelegt. Außerdem erhält jeder Spieler eine Ortskarte auf die Hand. Dies sind die Karten, von denen eine während eines Spielerzugs ausgewählt wird, um die entsprechende Aktion auszuführen. Der Nachziehstapel wird verdeckt neben die zwei ausliegenden Karten platziert. Sollte eine Brunnenkarte gezogen oder aufgedeckt werden, wird sie direkt auf den Ablagestapel gelegt und alle erhalten einen Bonus (Lira, beliebige Ware, Warenkarte oder Verbesserung). Dann wird eine neue Karte gezogen.
Gildenkarten (grün), Warenkarten (blau) und Karawanenkarten (braun) werden ebenso als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Daneben jeweils Platz für die Ablagestapel lassen. Die oberste Karawanenkarte wird direkt umgedreht, sodass sie offen auf dem Nachziehstapel liegt. Gildenkarten können statt Ortskarten gespielt werden, um mächtigere Aktionen auszuführen
Zuletzt erhält jeder Spieler ein Blatt des Spielplans und ein Stift. Auf dem Spielplan sind zum einen die verschiedenen Orte zu sehen, durchnummeriert und genauso wie sie auch auf den Ortskarten abgebildet sind. Die einzelnen Orte haben teilweise oben rechts Aktionssymbole, die bei Verwendung ausgemalt werden müssen. Außerdem zeigen die Orte, bei denen man Waren und Lira erhält Felder mit Haken, welche Verbesserungen darstellen. Zudem gibt es auf dem Spielplan Felder unten und rechtsseitig, auf denen Waren (blauer Schmuck, grünes Getreide, gelbes Obst, rote Tücher), Lira (grau), Bonusaktionen (orange) und Rubine (auf einem Amulett und zwei Ringen) ausgemalt werden, sobald man diese erhält. Gibt man Münzen, Lira oder Bonusaktionen im späteren Spielverlauf aus, werden die ausgemalten Felder durchgekreuzt, um dies anzuzeigen. Zuletzt gibt es noch ein paar Bonusrubine zu sehen, die man automatisch erhält sollte man die Lira- und Warenfelder bis dahin komplett gefüllt haben.
Abhängig von der Spieleranzahl werden Aktionsfelder und Bonusaktionen durchgestrichen, die dann nicht zur Verfügung stehen. Der Startspieler nimmt die „Du bist dran“ Karte und markiert das Feld ganz unten links auf dem Spielplan, um nicht zu vergessen, wer Startspieler war.
Das Spielziel
Ziel in Istanbul: Choose and Write ist es, als erster Spieler 10 Rubine zu sammeln, also sein Amulett voll zu bekommen! Rubine erhält man als Bonus, wenn man viele Waren und Lira gesammelt hat. Die Haupteinnahmequelle ist allerdings der Sultanspalast, bei dem man Rubine mit Waren kaufen kann. Dazu muss man aber natürlich die passenden Waren haben; und die passende Ortskarte muss zur Verfügung stehen. Außerdem werden Rubine auch mit jedem Kauf teurer. Es gibt also viel zu bedenken.

Der Spielablauf
In Istanbul: Choose and Write sind Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe, beginnend mit dem Startspieler. Ist man am Zug, wählt man eine der drei zur Verfügung stehenden Ortskarten und führt die entsprechende Aktion aus. Zur Verfügung stehen die zwei Karten in der Auslage und die eine Ortskarte auf der eigenen Hand. Die gewählte Karte wird auf den Ablagestapel gelegt. Dann darf der Ort der Ortskarte oder einer der benachbarten Orte auf dem Spielplan besucht und die entsprechende Aktion ausgeführt werden. Wählt man also die Ortskarte 8, so dürfen auch die Orte B, D, 4, 9 und 13 besucht werden. Die Katakomben sind allerdings in diesem Kontext nicht benachbart zu anderen Karten, können also nur gewählt werden, wenn die Ortskarte der Katakomben ausliegt.
Alle anderen Mitspieler dürfen gleichzeitig die gewählte Ortskarte auf dieselbe Weise nutzen, also ebenfalls eine Aktion an diesem Ort oder einen benachbarten Ort ausführen. Dafür müssen sie aber entweder ein Aktionssymbol des gewählten Ortes oder eine Bonusaktion durchstreichen. Nicht alle Orte haben Aktionssymbole, sodass man diese – ist man nicht selbst am Zug - nur über Bonusaktionen nutzen kann. Kann oder möchte man keine Aktion nutzen, so nimmt man sich stattdessen eine Bonusaktion.
Statt einer Ortskarte darf der aktive Spieler, der gerade am Zug ist, auch eine Gildenkarte spielen. Dann dürfen Mitspieler keine Aktion ausführen. Dafür kosten Gildenkarten 1-10 Lira, bieten aber auch mächtigere Aktionskombinationen, für die sonst mehrere Orte aufgesucht werden müssten.
Welche Orte bzw. Aktionsmöglichkeiten gibt es in Istanbul: Choose and Write eigentlich? Die folgende Liste gibt eine kurze Übersicht der zur Verfügung stehenden Orte, die etwas kategorisiert werden können:
Orte, bei denen es Waren gibt:
-
Lager/Schwarzmarkt (Orte 1, 5, 10, 14): erhalte 2-4 Einheiten der entsprechenden Ware, je nach Verbesserungsstufe des Lagers. - Kaffeerösterei (Ort 7): erhalte zwei beliebige Waren.
- Postamt (Ort 4): erhalte eine Warenkarte vom Nachziehstapel und 1 Lira. Warenkarten zeigen zwei zufällige Waren, die statt der auf dem Spielplan markierten Waren ausgegeben werden können, indem die Karte abgeworfen wird. Ist der Nachziehstapel mit Warenkarten leer, wird der Ablagestapel gemischt und bildet das neue Deck.
Orte, bei denen es Lira gibt:
- Teestube (Ort 8): erhalte 2-4 Lira, je nach Verbesserungsstufe der Teestube.
- Großer Markt (Ort 3): 2 beliebige Waren können ausgegeben werden, um 3 Lira zu erhalten und ein anderes Feld (z.B. Ware, Bonusaktion oder Lira) zu markieren.
- Markstand (Ort 11): eine Warenkarte kann gegen 5 Lira getauscht werden.
Orte, bei denen Waren oder Lira gegen Rubine getauscht werden können:
- Sultanspalast (Orte A, B, C, D): hier können Waren ausgegeben werden, um ein Rubin zu kaufen. Die Kosten sind auf den Rubinkarten oberhalb der Sultanspalast-Kartenhälfte mit demselben Buchstaben (A-D) dargestellt und immer zufällig. Im Anschluss wird eine neue Rubinkarte gezogen und so unter die ausliegenden Rubinkarten geschoben, dass die Kosten an der Position um eine zusätzliche Ware erhöht wird.
- Edelsteinhändler (Ort 2): hier können 10 Lira ausgegeben werden, um einen Rubin zu erhalten.
Orte, um zukünftige Aktionen zu verbessern:
- Gildenhalle (Ort 9): erhalte eine Gildenkarte vom Nachziehstapel. Gildenkarten können statt Ortskarten gespielt werden und sind haben einige Vorteile. Ist der Nachziehstapel mit Gildenkarten leer, wird der Ablagestapel gemischt und bildet das neue Deck.
- Wagnerei (Ort 13): es können insgesamt zwei Verbessrungen an den Warenlagern oder dem Markstand abgehakt werden, um in zukünftigen Zügen dort mehr Waren bzw. Lira zu erhalten.
Orte, für besondere Aktionen:
- Katakomben (Ort 12): Dies ist ein Joker-Ort. Alle anderen Orte können dadurch aktiviert werden.
- Karawanserei (Ort 6): hier darf man die Aktion ausführen, die auf der offen ausliegenden Karawanenkarte abgebildet ist. Danach wird die Karte unter den Stapel gelegt und die nächste Karte aufgedeckt.
Am Ende der Aktion wird noch überprüft, ob man Bonusrubine erhält, weil man eine bestimmte Menge Lira- oder Waren-Felder markiert hat. Die Bonusrubine bei den Warenfeldern gibt es nur, wenn alle vier Waren diesen Fortschritt erreicht haben. Wenn die Ortskarte aus der Hand gespielt wurde, darf man nun eine neue von der Auslage oder dem Nachziehstapel ziehen. Falls nötig wird dann die Auslage auf 2 Karten aufgefüllt. Wird ein Brunnen gezogen (egal ob auf die Hand oder zum Auffüllen der Auslage), bekommt jeder den Bonus; danach wird eine neue Ortskarte gezogen.
Das Spiel endet nach der Runde, in der der erste Spieler mindestens 10 Rubine gesammelt hat. Alternativ endet das Spiel sofort, wenn das Kartendeck aus Ortskarten erschöpft ist, also ein Nachziehen nicht mehr möglich ist. Der Spieler mit den meisten Rubinen gewinnt. Tie-Breaker ist die Anzahl der markierten, aber nicht durchgestrichenen Felder, also übrige Waren, Bonusaktionen und Lira.
Spielmaterial
- 1 Block mit 80 Spielplänen
- 40 Ortskarten
- 20 Rubinkarten
- 16 Gildenkarten
- 16 Warenkarten
- 8 Karawanenkarten
- 2 Karten "Sultanspalast"
- 1 Karte "Du bist dran"
- 5 Bleistifte
- 2 Anleitungen (DE/EN)
Cover & Bilder © Cover: Pegasus Spiele GmbH / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de






Kommentare[X]